Das Rezept der grün-weiß-roten Magie: der verrückteste Trainer und die „besten Fans der Welt“

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Vergangenen Montagabend um 22 Uhr, Mexiko Stadt im Ausnahmezustand. Im Freudentaumel feierten die Massen das 3:1 über Kroatien und damit den Einzug ins Achtelfinale. Geschätzte 80 Millionen Fußballfans hatten sich bis spätabends im historischen Zentrum versammelt und ließen sich auch vom Regen nicht davon abhalten, in einer ausgelassenen Parade auf dem Prachtboulevard Paseo de la Reforma zum Ángel de la Independencia zu ziehen, um den unerwarteten Vormarsch ihrer Mannschaft zu feiern. In ganz Mexiko tobten die Menschen auf den Straßen in Sprechchören und Hupkonzerten. Wer Mexiko kennt, weiß, zu welcher Euphorie das Völkchen nicht nur an den Unabhängigkeitsfeiern fähig ist.

Unerwartetes Wunder nach dem Qualifikationschaos

Dabei sah es lange vor der WM noch so aus, als würden die mexikanischen Fußballhelden die Weltmeisterschaft selbst nur zuhause vor dem Fernseher mitverfolgen und den heiligen brasilianischen Rasen erst gar nicht betreten. Das klägliche Chaos in der Qualifikationsrunde ließ keine großen Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme zu. Dann, nach drei entlassenen Trainern und der verpassten Direktqualifikation holte der neue Trainer Miguel Herrera das Team aus der Relegation in die WM – auf den letzten Drücker.
Seither ist „El Tri“ kaum wiederzuerkennen. Herrera, selbst erfolgreicher Ex-Fußballer, hat der lahmen Mannschaft wieder mexikanischen Lebensgeist eingehaucht. Dieser lebt vor allem vom starken Zusammenhalt des Teams. Vielleicht zeigt aber auch die Art „Fastenzeit“ Wirkung, die Herrera seinen Spielern für den Zeitraum auferlegt hat: kein Tabak, kein Alkohol, kein rotes Fleisch, kein Sex. Fest steht: nach dem fulminanten 1:0 Einstieg gegen Kamerun konnte die selección die Brasilianer mit einer stabilen Defensive in Schach halten und kickten dann die müden Kroaten souverän aus dem Turnier. Sogar Präsident Peña Nieto gratulierte der Elf persönlich zum Sieg. Nun rüstet sich die Mannschaft für das Achtelfinalspiel gegen „Oranje“ am Sonntag (18 Uhr).

Der verrückteste Trainer und die „weltbesten Fans“

Wenn „El Tri“ am Sonntag triumphiert, wäre das für die Mexikaner ein wahres Wunder. Die letzten fünf Weltmeisterschaften schied Mexiko jeweils im Achtelfinale aus. Doch egal, wie das Spiel ausgeht: schon jetzt haben sich die Mexikaner auf ihre Art unvergessen ins kollektive Zuschauergedächtnis eingebrannt. Da ist einmal der wohl leidenschaftlichste und impulsivste Trainer, der seinen Emotionen freien Lauf lässt und am Spielfeldrand wild gestikulierend herumhüpft wie ein „entfesseltes Rumpelstilzchen“ oder eine „Bulldogge auf Speed“ (SZ). Im Freudentaumel beim Sieg über die Kroaten jubelte Herrera so ausgelassen, dass er unter seiner Mannschaft zu Boden ging. Fußballfans weltweit haben den verrückten Trainer bereits ins Herz geschlossen. Von seinen Landsleute wird er nur liebevoll el piojo genannt – „die Laus“.

Und Mexiko wäre nicht Mexiko, wenn nicht auch die Fans genauso ausgelassen feiern würden. Dass die Feierwut der Mexikaner auf der ganzen Welt wohl einzigartig ist stellen die mexikanischen Fans gerade einmal mehr unter Beweis. In ganz Recife tobte nach dem 3:1 eine einzige „fiesta“, bis spätnachts vibrierten die Straßen, Bars und Kneipen im Rhythmus mexikanischer Festgesänge.

Die unbändige Treue, die die Mexikaner „ihrem Tri“ entgegenbringen riss einige Fans bereits zur Nominierung als „vielleicht beste Fans der Welt“ hin. Dass sich die Emotionen der Mexikaner auch gerne mal in Beschimpfungen entladen, ist dann auch meist gar nicht so böse gemeint. Dass die gegnerische Mannschaft aber mit „putoooo“-Gesängen (in etwa übersetzbar mit „Schwuchtel“) ausgebuht wurde, sah die FIFA gar nicht gerne und unterstellte dem Schlachtruf sofort homophobe Konnotation. Die Mexikaner nahmen dies gewohnt humorvoll und wollen fortan „Pepsi“ rufen, nicht ohne gewissen Seitenhieb auf den FIFA-Großsponsor Coca Cola.

Große Hoffnungen auf „El Tri“

Nicht nur in puncto Lautstärke und Enthusiasmus sind die Mexikaner Weltmeister – auch zahlenmäßig sind sie in Brasilien am stärksten vertreten: rund 50 Millionen Mexikaner sollen ihrer Mannschaft gefolgt sein. Und nach dem Rausch der ersten Erfolge wollen sie ihr Rückflugticket garantiert noch lange nicht lösen. Die Träume sind groß, und Trainer Herrera jetzt schon ein Star. Zuversichtlich verkündete er:„Ich glaube, dass diese Jungs hier Geschichte schreiben.“

Bis Sonntag können sich seine Jungs eine kurze Ruhepause gönnen, bevor sie sich mit den Niederländern gegen einen extrem starken Gegner beweisen müssen. Doch vielleicht ist es Zeit, ein Stück mexikanische Fußballgeschichte zu schreiben.

Übrigens: Wer die mexikanische Gänsehaut-Stimmung am Sonntag hautnah erleben möchte, hat auch hier in Leipzig die Gelegenheit dazu (am besten vorreservieren!):

Enchilada“ Restaurante y Bar Mexicano

Restaurant „Gonzáles“

El Torro“ Tex Mex Restaurant

Acapulco“ Restaurant

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