Petra & Jürgen zu Besuch im Kupfercanyon und auf der Baja California – 19.03.2012 bis 02.04.2012

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Ireen

Ireen war eine langjährige Kollegin und Geschäftsführerin der MIO TOURS GmbH. Sie hat familiäre Bindungen in Mexiko und berichtete euch hier über Nachrichten aus ihrem Lieblingsland sowie eigene Reiseerfahrungen.

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Mitte März ging es für Petra und Jürgen das zweite Mal nach Mexiko. Wir trafen die beiden während unserer Mexiko Reise im Frühjahr und freuen uns, über die Reiseberichte. Es ist toll, selbst Erlebtes nochmal aus einer anderen Perspektive geschildert zu bekommen und nun wünschen wie euch viel Spass beim Lesen…

19.03.2012:
 Die Vorfreude auf unsere Reise nach Mexico ist riesengroß, 2007 waren wir das erste Mal dort und haben bleibende, unvergessliche Eindrücke gewonnen und ein Wiedersehen fest eingeplant. 
Der Flug von Frankfurt am Main mit langem Zwischenstopp in London kommt uns trotz guter Sitzplätze ewig vor, aber bereits beim Landeanflug auf Mexico-City sind alle Strapazen vergessen. Im Flughafenhotel Fiesta Inn werden wir vom Hotelpersonal freundlich empfangen – es ist ein sehr schönes Hotel – und wir genießen das erste Mal nach langer Zeit wieder die mexikanische Küche.

20.03.2012: 
Gut erholt treten wir am nächsten Morgen den Flug nach Los Mochis an und werden dort angekommen von unserem Reiseleiter Luis abgeholt – wir erfahren , dass wir nur zu viert sind – Inge aus Dresden ist mit uns eingetroffen.
 Luis ist uns gleich sympathisch und spricht ein perfektes Deutsch. Der Rest des Tages steht uns frei zur Verfügung, nach kurzer Pause schauen wir uns die Stadt an. Viel Bemerkenswertes gibt es nicht zu sehen, aber das bunte und laute Treiben der Mexikaner macht fröhlich, aus den Lautsprechern vor den Läden erklingt Musik und wir suchen eine Bank zum Geldtauschen. Dollar kann man zwar im Hotel tauschen, aber Euro nur in einer Bank. Das war schon ein Erlebnis, als ich schweißgebadet die lang gesuchte Bank wieder mit Pesos verlasse…nach Nummer ziehen, langer Wartezeit und Verständigungsschwierigkeiten, also lieber mit der Kreditkarte Geld am Automaten holen oder Dollar mitnehmen!

21.03.2012: 
Nach unruhiger und fast schlafloser Nacht (die Lüftungsventilatoren des Hotels Santa Anita haben uns wach gehalten), treffen wir uns nach dem Frühstück und sind jetzt zu viert-Toni, ein Schweizer, der schon 1/4 Jahr in Mexico lebt und aus der Stadt Oaxaca kommt, ist in der Nacht nach Verspätung durch ein Erdbeben zum Glück noch rechtzeitig eingetroffen. 
Die Fahrt geht zunächst nach Topolobampo, einem natürlichen Meereshafen. Mit einem kleinen Motorboot fahren wir zur Isla de los Pajaros (Vogelinsel). Einzigartig sind die Kakteen direkt am Meer und beeindruckend die Vogelschwärme von Graureihern, Seeschwalben, Kormoranen u. a. Auf der Rückfahrt zum Hafen beobachten wir Delphine, die um unser Boot schwimmen – für Naturliebhaber ein Paradies!! 
Weiter geht es nach El Fuerte, einer Kolonialstadt, die schon 1563 gegründet wurde – wir kommen in dem wunderschönen Hotel „Torres del Fuerte“ an und sind begeistert. Das Hotel hat einen großen Garten und jedes Zimmer ist anders eingerichtet in rustikalem Stil- total romantisch und mystisch. Wir laufen mit Luis durch die Stadt vorbei am Denkmal von Benito Juarez, dem 1. Staatspräsidenten indigener Abstammung und Nationalhelden Mexicos, zur 1610 errichteten Festung zum Schutz der Stadt und genießen von oben den Blick auf den Rio Fuerte. Nach einem tollen Abendessen in dem von Luis empfohlenen Lokal beflügelt diese Städtchen so meine Fantasie, dass ich glaube, die alten Geister der Stadt sehen zu können.

22.02.2012: 
Früh am Morgen fahren wir zur Bahnstation und freuen uns auf die abenteuerliche Bahnfahrt mit dem Chepe – eine der reizvollsten Zugstrecken der Welt von Los Mochis nach Chihuahua mit einer Länge von 661 km durch 87 Tunnel und über 35 Brücken. Dabei wird ein Höhenunterschied von 2500 m bewältigt. Die Strecke führt durch die atemberaubende Landschaft des Kupfercanyons, eine Gebirgsformation der Sierra Tarahumara. 
Wir haben Glück und sitzen zu viert auf der rechten Seite an einem breiten Fenster mit bester Aussicht. Der Zug ist sehr modern, die Zugbegleiter haben schicke Uniformen an und werden bewundert und fotografiert. Man kann problemlos von einem Wagen zum anderen laufen und bei den Übergängen aus dem offenen Fenster schauen, muss aber auf Hindernisse aufpassen. Wir verstehen uns prima mit Inge und Toni und haben zusammen viel Spaß. Wir fotografieren aus dem offenen Fenster die sich verändernde Landschaft, der steile Aufstieg in den Canyon ist der abenteuerlichste Teil der Bahnstrecke. Es fällt mir auf, dass die Landschaft sehr trocken ist und nicht so grün, wie in den Prospekten, die Flussläufe sind zum Teil ausgetrocknet und Luis erklärt uns, dass es lange Zeit nicht geregnet hat. Wir besuchen den Speisewagen, dort gibt es auch ganz breite Panoramafenster und gute Sitzgelegenheiten und merken gar nicht , wie schnell die Zeit vergeht. In Bahuichivo steigen wir aus und der Chepe rollt ohne uns weiter. Luis stellt uns Ireen und Marlen aus Leipzig vor, die uns ab jetzt begleiten. Zusammen mit einer kanadischen Reisegruppe beginnt die etwa eine Stunde dauernde Busfahrt auf holpriger Stecke nach Cerocahui. Der kleine Ort mit der schönen Missionskirche gleich gegenüber von unserem Hotel Mision ist eine echte Überraschung. Gemütlich eingerichtete Zimmer mit Kamin und ein tolles 3-Gänge Menü erwarten uns. So gestärkt geht die Schaukelfahrt mit dem Bus weiter zum Cerro del Gallego- einem Aussichtspunkt in einer Höhe von 2300 m, aber die Canyon-Landschaft mit Blick auf die 1870 m tiefer gelegene Stadt Urique entschädigt für alle Strapazen der Fahrt und wir können uns gar nicht satt sehen. Abends sitzen wir mit Luis, Toni, Ireen und Marlen noch ein bisschen zusammen, bevor wir am knisternden Kaminfeuer den Tag träumend hinter uns lassen.

23.03.2012: 
Gut ausgeschlafen starten wir zu einer Wanderung – Ireen und Toni zu Pferd und Marlen und wir zu Fuß. Ziel ist ein Wasserfall. Zusammen mit Luis und dem Pferdebesitzer lassen wir das Dorf schnell hinter uns, laufen an einem Platz voller kaputter Autos und an einem Friedhof vorbei, es geht leicht bergauf entlang lichter Kiefernwälder. Toni und Ireen kommen mit den Pferden gut zurecht. Nach etwa einer Stunde macht uns doch die Sonne und die trockene Luft sehr zu schaffen und wir sind froh, als es wieder zum Dorf zurückgeht, der Wasserfall ist wegen Regenmangels ausgetrocknet. Mit dem Bus fahren wir zurück zur Bahnstation des Chepe und erreichen nach kurzer Bahnfahrt Posada Barrancas.
 Unsere Zimmer im Hotel Mansion Tarahumara El Castillo sind nur über Treppen zu erreichen und liegen weit oben direkt an einer Bruchkante der Schlucht mit einem atemberaubenden Blick in die Canyon-Landschaft – wir sind für einen Moment sprachlos. Die Chefin und das Personal des Hotels sind so nett und sympathisch, dass man glaubt, sie schon lange zu kennen. Im Haupthaus, das von mehreren Bungalows umgeben ist, werden wir hervorragend bewirtet, das Essen ist wie immer sehr schmackhaft. Wir starten zu einer 2. Wanderung, jetzt bei angenehmen Temperaturen und machen Halt vor einer Höhlenwohnung einer Raramuri-Familie. Wir sehen nur den zugehangenen Eingang zur Wohnung, davor spielen 2 kleine Mädchen in bunten Kleidern. Sie sind an Touristen gewöhnt und freuen sich über ein Armband von Inge und die Kleine Taschenlampe – ein Schlüsselanhänger von Jürgen, weiter oben sitzen Mischlingshunde, Hühner laufen umher und ein kleiner Junge gesellt sich zu ihnen, die Kinder husten und ich frage mich, wie sie mit der Kälte der Nacht zurechtkommen. Beim Weiterlaufen sehen wir kleine aufgebaute Stände. Man kann handgeflochtene Körbe, handgeschnitzte Puppen, Ketten u. a. kaufen- von Luis wissen wir, dass die Familien durch den Tourismus besser leben können. Aber es macht mehr Sinn, eine Kleinigkeit zu kaufen, als die Raramuris für Fotografien zu bezahlen. Am Abend ist es leider sehr leer in dem schönen Hotel, wir sitzen noch am Kamin, trinken Rotwein und lauschen den Klängen mexikanischer Lieder, die sich Ireen und Marlen wünschen und die ein einsamer Sänger hoch oben platziert nur für uns singt. Vor dem Einschlafen hören wir das gleichmäßige Trommeln der Raramuris und am Morgen werden wir von einem romantischen Sonnenaufgang geweckt – man will einfach nur hier bleiben!!

24.03.2012
: Heute ist ein Ausflug in das „Herz“ des Kupfercanyons geplant – wir fahren zu einer erst 2010 errichteten Seilbahn. Luis ist mit uns schon sehr früh losgefahren und wir überqueren die Canyon-Landschaft nur zu viert in einer großen Gondel – es biete sich ein einmaliger Blick in die Tiefe – wir sehen die Hütten, Höhlen, kleine Felder und Wege der Raramuris in der zerklüfteten Landschaft und ich stelle mir vor, wie schwierig es wohl sein mag, diese Wege zu gehen. Wir entdecken weit oben, wo die Felsen enden und das Blau des Himmels anfängt unser Hotel in leuchtend roter Farbe. So schweben wir 15 Minuten über die Schluchten und bestaunen nach Ankunft die, steil abfallenden Felswände des Canyons, die in der Sonne in rotgelber Farbe leuchten , beim Blick in die Tiefe kann man das Flussbett des Rio Urique sehen und wir genießen die Stille und Einsamkeit inmitten der Natur. Ein kleines Stück kann man laufen, die Wege sind nach rechts und links durch steil abfallende Wände begrenzt. An der Seilbahnstation verkaufen Raramuris handgefertigte Souvenirs – und ich frage Luis, wie der Bau der Seilbahn ihr Leben verändert hat. Ich bin mir sicher, die ganze Wahrheit dürfen wir nicht erfahren. Nach der Seilbahnfahrt unternehmen wir noch eine Wanderung mit Blick auf 3 zusammenlaufende Schluchten, an mehreren gesicherten Aussichtspunkten kann man von steil abfallenden Wänden in die Tiefe blicken, auch ein Wackelstein erregt unsere Aufmerksamkeit. Mutige wippen auf dem Stein hin und her …..Luis sagt – bei manchen klappt das nur einmal….und wir wandern lieber weiter und denken an Ireen und Marlen , die heute die Abenteuerseilbahnen durch den Kupfercanyon mit rasanter Fahrt nur im Gurt am Seil hängend und gewagten Hängebrücken zwischen den Teilstecken meistern wollen.
Zum Mittagessen treffen wir uns alle wieder im Haupthaus bei Maria, der Hotelchefin. Toni geht es Dank guter Betreuung wieder besser, er konnte den Ausflug leider nicht mitmachen und Ireen hat sich getraut und ist noch ganz begeistert von Ihren Fahrten. Mit ein wenig Wehmut verabschieden wir uns von Maria und fahren mit dem Chepe weiter nach Creel. Kurz vor Creel nehmen wir auch Abschied von Ireen und Marlen, die nach Chihuahua weiterfahren, aber wir sind uns sicher, wir werden in Kontakt bleiben.
Nach Ankunft im Best Western Hotel unternehmen wir einen Ausflug in das Tal der Pilzköpfe, es bietet sich ein vollkommen anderes Landschaftsbild, man kann weit in das Tal einsehen, die Felsen sind zerklüftet und bizarr geformt, und mit etwas Vorstellungskraft sieht man Figuren aus Stein, große und kleine Pilze und ganze Froscharmeen sind sehr gut zu erkennen. Wir begegnen Raramuris, die an Ständen ihre handgefertigten Waren anbieten……sie wirken mit ihrer bunten Kleidung wie kleine Farbtupfer in der weiten Steinlandschaft.
Wir fahren weiter zum Arareco-See, beindruckend ist, wie sich im Wasser die Felsen und Bäume spiegeln – durch die Abendsonne werfen wir lange Schatten und genießen die romantische Stimmung am See.

Zurück in Creel bummeln wir durch Straßen und so wie unser Fahrer mit seinen gelben, spitzen Schuhen erinnern mich die Stadt und die Landschaft an vor langer Zeit gesehene Westernfilme.

25.03.2012: Nach ausgiebigen Frühstück geht unsere Fahrt weiter nach Norden- wir fahren auf einer Hochebene, man kann die gerade Straße bis an den Horizont sehen, die Berge sind verschwunden, es geht vorbei an riesigen Apfelplantagen durch eine Steppenlandschaft und wir machen Halt in Cuautemoc. Dort besuchen wir eine Mennonitenfamilie. Es ist Sonntag und wir sind froh, dass wir trotzdem empfangen werden. Die Mennoniten sind 1920 von Kanada nach Mexico umgesiedelt, sie leben nach strengen Regeln und sprechen ein altertümliches Deutsch, sie versorgen sich selbst und sind Landwirte, die einen ausgezeichneten Käse herstellen. Die Frau des Hauses zeigt uns ihre Wohnung und Bilder von der großen Familie, zu der 8 Kinder und bereits über 20 Enkelkinder gehören. Die Familie heißt Peters und als wir erklären, dass wir mit Familiennamen Peter heißen, ist das Eis gebrochen. Wir können Herrn Abraham Peters davon überzeugen, dass wir sehr daran interessiert sind, etwas über das Leben der Mennoniten zu erfahren und auch ihre Lebensweise respektieren. So kosten wir den leckeren Käse und selbstgebackene Plätzchen, bewundern den alten Pferdewagen, schauen uns den Kuhstall und die Garage mit den Fahrzeugen an, lesen in der selbstgedruckten Zeitung und versprechen, eine Karte aus Deutschland zu schicken. Das Gespräch vermittelt uns den Eindruck, dass die Mennoniten trotz großer Einschränkungen ein glückliches und erfülltes Leben führen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Chihuahua und besuchen das ehemalige Wohnhaus von Pancho Villa, in dem sich heute ein Museum über die Mexikanische Revolution befindet. Pancho Villa war ein bedeutender Kämpfer gegen die Diaz-Diktatur und für die Mexikaner ein Volksheld – im Innenhof des Hause steht sein altes Auto, in dem er 1923 von Attentätern erschossen wurde. Von Luis erfahren wir beim Rundgang noch viel Wissenswertes über die damalige Zeit. Danach fahren wir zum Gouverneurspalast und schauen uns die Wandmalereien zur Geschichte Chihuahuas an und laufen weiter zum Zentrum der Stadt durch eine belebte Einkaufsstraße. Hier pulsiert das Leben, Musikanten spielen auf der Straße und es herrscht ein buntes Treiben aus Einheimischen, Raramuris und Besuchern der Stadt. Die Männer tragen große Hüte, bunte Hemden und spitze Schuhe – also das ist Mexico, wie es immer beschrieben wird. Wir genießen die Stimmung und schauen uns zum Schluss noch die Kathedrale der Stadt an, sie hat eine sehr schöne Außenfassade. Nach einem tollen, gemeinsamen Abendessen, es war das beste Rindersteak, was ich je genossen habe, heißt es Abschiednehmen. Wir müssen schon vor dem Frühstück zum Flughafen und ich wünsche mir eine Zeitschleife, am liebsten würde ich morgen in Los Mochis aufwachen und die Woche von vorne beginnen. Also wir sagen Tschüss zu Luis, Toni und Inge – und packen die Koffer für die 2. Woche……

26.03.2012: Der Wecker schreckt uns aus dem Schlaf, viel zu kurz war die Nacht und wir sind ab jetzt auf uns alleine gestellt. Der Transfer zum Flughafen verläuft reibungslos und auch die Flüge von Chihuahua nach Mexico-City und von dort weiter nach Los Cabos sind pünktlich. Angekommen in Los Cabos versuchen wir das Auto für unseren Transfer zum Hotel zu finden. Als wir nicht mehr weiter wissen, schließlich alleine am Sammelpunkt stehen und verzweifelt im Kopf nach englischen Vokabeln suchen, sind die mexikanischen Taxifahrer sehr hilfsbereit. Zu einem wirklich günstigen Preis werden wir in einem Sammeltaxi mitgenommen.
So treffen wir in unserem Hotel – Dreams los Cabos – nach etwa 30 Minuten Fahrzeit ein und sind vom Eingangsbereich schon begeistert- Springbrunnen, Palmen, gemütliche Sitzecken und zum Meer offen. Wir werden sehr freundlich  empfangen und bekommen ein Zimmer in ruhiger Lage in der 4. Etage, es ist sehr geräumig- 60 qm -, mit großem Balkon- alles ist wie im Reisekatalog beschrieben. Völlig  erschöpft lassen wir uns in das riesengroße Himmelbett fallen und schlafen durch bis zum nächsten Morgen.

27./28.03.2012: Wir werden von den Sonnenstrahlen, die direkt auf unser Bett scheinen geweckt- jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Frühstück in einem Restaurant am Meer mit einem Buffet, dass keinen Wunsch offen lässt , so beginnen  wir den Tag und entschließen uns dann zu einem Strandspaziergang – ein scheinbar endlos langer, fast menschenleerer , breiter Strand mit weißem, feinkörnigen Sand und einem tiefblauen Meer mit  hohen Wellen, die in der Sonne glitzern – das  traumhaft schöne Bild, welches sich uns bietet, ist fast zu perfekt!!
Nach etwa 2 Stunden kommen wir zum Hotel zurück und machen einen Rundgang- es gibt 5 verschiedene  Restaurants, eine Bar im Eingangsbereich, 2 Pool- Bars, einen Laden mit Souvenirs, Karten, Zeitungen u. a., 2  Badebereiche mit mehreren Pools und natürlich den Strandbereich mit Liegen, Hängematten und Strohdächern als Sonnenschutz – kurz gesagt, es fehlt an nichts!!
Am Abend wird es sehr viel kühler und windiger, ohne Jacke oder Pullover kann man nicht im Freien sitzen. Auf einer großen Freilichtbühne läuft ein Unterhaltungsprogramm, es gibt auch Plätze um ein Lagerfeuer, die Bars haben geöffnet, auf einem großen Fernsehmonitor läuft ein Film – also man kann den Abend nach seinen Wünschen gestalten.

Wir schauen uns die mexikanischen Tanzpaare in ihren bunten Folkloretrachten auf der Bühne an und wärmen uns mit einem Tequila-Sunrise!! Am nächsten Tag genießen wir den vollen Komfort des Hotels und lassen die Seele in der Hängematte am Strand baumeln.

Leider hängt am Strand die rote Fahne – schwimmen nicht erlaubt und wir halten uns lieber daran.

 

29.03.2012: Nach 2 Tagen Relaxen sind wir heute wieder voller Tatendrang. Wir haben nur ein Problem- unser Reiseführer liegt zu Hause und im Hotel wird ausschließlich englisch und spanisch gesprochen. Wir sind hier als Deutsche Exoten, die meisten Urlauber kommen aus den USA. So kämpfen wir uns durch Prospekte in englischer Sprache, auch das Hotelpersonal ist sehr behilflich und fahren schließlich mit einem Hoteltaxi nach Cabo San Lucas, etwa 15 km von unserem Hotel entfernt, unser Ziel ist der Felsen El Arco. Wir hoffen, am Strand um den Felsen endlich im Pazifik baden zu können. Das Taxi hält an einem großen, modernen Einkaufscenter, das wir schnell durchqueren und direkt den Hafen erreichen. Ein malerischer  Naturhafen mit vielen Segeljachten, Motorbooten, kleinen Gaststätten und Ständen zum Einkaufen.
Wir überlegen nicht lange und steigen in das erstbeste Glasbodenboot, bezahlen Hin – und Rückfahrt und starten mit 5 weiteren Touristen (sicher Amerikaner) zur Fahrt.
Bei einem Halt in Hafennähe können wir tropische, bunte Fische bewundern – ein  Paradies zum Schnorcheln und wir sehen schon von weitem die hohen Felsen von El Arco, die wir nach etwa 20 Minuten erreichen.
Der Ausstieg aus dem Boot ist nicht unkompliziert, durch den Wellengang schaukelt das Boot hin und her, eine Leiter zum  Aussteigen gibt es nicht.

Die ersten erreichen den Strand nur mit nassen Sachen – ich ziehe schnell die Schuhe aus und habe echt Angst um den Rucksack mit Reisepässen und Fotoapparat, habe aber Glück, ein kräftiger Mexikaner schnappt meinen Rucksack und hebt mich vom Boot herunter, so komme ich trocken am Strand an.

Es ist ein Traum – total romantisch – die hohen Felsen,  der weiße Sand und das Meer- Bilder, wie von einer einsamen  Insel mitten im Pazifik, wenn man mal von den Besuchern, die ständig mit Booten ankommen oder abfahren absieht. Hier an der südlichsten Spitze der Baja California treffen der  Golf von Californien und der Pazifik zusammen, man kann zwischen den Felsen von der einen Seite auf die andere laufen. Baden ist nur auf der Seite des Meeres, wo wir  angekommen sind, möglich und auch hier gefährlich, auf der anderen Seite  tobt der Pazifik mit meterhohen Wellen.
Wir genießen das Naturschauspiel, fotografieren, gehen baden  und sonnen uns noch lange am weißen Sandstrand zwischen  den Felsen, ehe wir an die Rückfahrt denken. Wir beobachten die ankommenden Boote, unser Boot können wir nicht entdecken und entschließen uns, mit einem anderen zurück zu fahren. Die Mexikaner, die sich um das Ein- und Aussteigen kümmern, verhandeln erst mit einem Bootsführer, wir bezahlen noch einmal und ich werde dann wieder mit Schwung hoch gehoben und muss mich mit eigener Kraft an Deck ziehen. Es ist besser, ein Boot mit Außenleiter zu wählen und bei der Ankunft auf vereinbarte Abfahrtszeiten zu achten.
Zurück im Hafen essen wir in der Gaststätte „Lorenzillos“, nicht nur der Fisch auch die Preise sind „fürstlich“, wir schlendern noch mal durch das Einkaufszentrum und fahren am späten Nachmittag zum Hotel zurück- ein schöner und wirklich lohnender Ausflug.

30.03.2012: Wir sind uns einig, wir wollen noch etwas von der kontrastreichen Landschaft der Halbinsel Baja California sehen , es gibt 3000 m hohe Berge, faszinierende Wüstenlandschaften und riesige Kakteenwälder mit bis zu 20 m hohen Kakteen .Sicher muss man eine Rundreise machen, um das erleben zu können und wir buchen im Hotel bei einem mexikanischen Reiseunternehmen einen Ausflug nach La Paz – mit 10 Stunden die längste Tagestour , die möglich ist.
La  Paz ist die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates  Baja California Sur und liegt etwa 200 km von Los Cabos entfernt. Von La Paz aus gibt es zwei Fährverbindungen, eine führt nach Topolobambo – dem Naturhafen bei Los Mochis, den wir auf der Rundreise durch den Kupfercanyon besucht haben.
Zu gerne würden wir uns heute in die stürmischen Wellen des Meeres stürzen, aber es flattert wieder die rote Fahne im Wind, so bleibt es beim Strandgang mit nur nassen Füßen. Wir begegnen öfter Gruppen, die zu Pferd am Strand entlang reiten und gegen Abend entschließe ich mich, es auch mal zu wagen, obwohl ich noch nie auf einem Pferd gesessen habe .Ich bekomme nur eine kurze Erklärung in  Englisch und los geht es! Neben mir reitet ein junger, mexikanischer „Cowboy“, der auf mich aufpasst. Ich komme aber gut zurecht, es macht mir großen Spaß und die Stunde vergeht viel zu schnell!!
31.03.2012: Früh am Morgen starten wir zusammen mit einem älteren amerikanischen Ehepaar und dessen 13jährigen Enkelsohn zu unserem Ausflug nach La Paz- der mexikanische Reiseleiter fährt auch das Auto. Der Junge und seine Großeltern sind sehr daran interessiert, mit uns ins Gespräch zu kommen und staunen, hier auf Deutsche zu treffen. Es ist schon lustig, wir sprechen deutsch, die Amerikaner englisch, unser Reiseleiter spanisch und unser Jeep kommt aus Japan – da müssen wir alle lachen und wir sind froh , nicht alleine in einem Mietwagen zu sitzen. Natürlich kann der Reiseleiter englisch und wir verstehen mehr,  als wir sprechen können.
Wir fahren durch die Stadt San Jose del Cabo, die Straße führt zunächst an der steiler werdenden Küste mit Blick zum Meer entlang, später geht es landeinwärts. Linker Hand kann man hohe , braune Berge sehen, davor gibt es wüstenartige, sandige Flächen, die durch mit Sträuchern bewachsene Hügel, ähnlich wie bei einem ausgetrockneten Flussbett, begrenzt sind. Vor uns fährt lange Zeit ein Pickup mit  zwei kleinen Jungen auf der offenen Ladefläche- sie haben an der rasanten Fahrt sichtlich Spaß, sind aber vollkommen ungesichert unterwegs. Auf der Straße ist ansonsten wenig Verkehr, wir  überqueren den nördlichen Wendekreis und machen Halt am Bahia de Palmes. Es biete sich von oben ein herrlicher Blick auf eine Bucht am Golf von Californien mit vielen Palmen, das Meer  ist hier ruhig und glatt wie ein Spiegel –  sicher ideal zum Schwimmen.
Weiter geht  es auf kurvenreicher Strecke in die Sierre de la Laguna mit Bergen von bis zu 2000 Metern Höhe und  Kiefern- und Eichenwäldern. Zunächst sind die Berge nur mit kahlem Gestrüpp bewachsen, erst auf einer größeren Höhe gibt es Eichen und Kiefern, zwischen den Baumgruppen aber auch viele kahle Stellen ohne Bewuchs.
Wir machen Rast in einem kleinen Ort in den Bergen und fahren weiter über San Antonio nach El Triunfo – dort wurde im Jahr 1751 eine der ersten  Silberminen in Betrieb genommen, die auch  Ursprung für das Entstehen des kleinen Ortes war. Wir besichtigen die aus damaliger Zeit erhaltene Kirche und  können von dort auch den alten Turm der Mine sehen. Auf einer Schautafel lesen wir, dass die Mine erst ab 1878 durch ausländisches Kapital und Erweiterung erfolgreich gelaufen ist und es vorher viele Konflikte wegen des Grundbesitzes gab.
Gegen Mittag erreichen wir La Paz und fahren auf einer mehrspurigen, breiten Straße in die Stadt hinein. Wir schauen uns eine alte Weberei an, besichtigen das Anthropologische Museum über die Geschichte der Baja California und fahren weiter an der Hafenpromenade vorbei in die Innenstadt von La Paz.
Hier haben wir Freizeit – wir laufen zur Kathedrale der Stadt, vorbei an Geschäften und schönen Kolonialbauten, aber auch einem verrückten Hotel mit Auto an der Außenfassade und Holzpferd vor dem Eingang. Durch die Palmen und Lorbeerbäume wirkt der Stadtkern sehr einladend und gemütlich. Vor der Kathedrale ist ein Platz mit Pavillon, Springbrunnen, Bäumen und Bänken zum Ausruhen. Hier werden wir von unserem Reiseleiter abgeholt und bevor wir die Rückfahrt antreten, besuchen wir eine typische, mexikanische Gaststätte und lassen uns  die Enchiladas mit Mole schmecken
Zurück fahren wir nicht über die Berge, die Landschaft  ist flacher, immer wieder sind hohe Kakteen zu sehen, aber auch Obstplantagen und Bäume. Wir erreichen den Künstlerort Todos Santos, durch den der nördliche Wendekreis führt nach etwa 2stündiger Fahrt und machen Stopp vor dem Hotel California- es soll ja das vermeintliche Hotel aus dem Eagles Song sein.
In der gegenüberliegenden Gaststätte, die durch die vielen Unterschriften und Sprüche an den Wänden einmalig und urig wirkt, stoßen wir mit unseren neuen, amerikanischen Freunden mit einem Tequila–Margarita an. Wer von uns hätte im Jahr 1976 beim Hören des Songs auch nur im Traum daran gedacht, einmal vor dem Hotel California zu stehen-das ist ein wirkliches Hochgefühl!
Leider haben wir keine Zeit mehr, durch den Ort zu laufen und fahren weiter – die Landschaft wird karger und nur noch von weitem sind die hohen, rotbraunen Berge zu sehen. Wir erreichen Cabo San Lucas am  Abend  und verabschieden uns von der amerikanischen Familie, mit dem Versprechen, mal eine Mail zu senden. Heute brauchen wir kein Abendprogramm mehr, wir lassen die Bilder des wirklich erlebnisreichen, schönen Tages in Gedanken nochmal an unseren Augen vorüberziehen.

01.04.2012: Es ist leider kein Aprilscherz, der heutige Tag ist der letzte in unserem Hotel auf der Baja California- wir kosten Strand und Meer und Essen noch mal richtig aus und packen die Koffer für die Heimreise.

02.04.2012: Heute heißt es endgültig: „ Adios Mexico!“ – auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Der Tag beginnt mit dem Transfer zum Flughafen – wir kennen jetzt den Namen des Transportunternehmens und alles klappt, zwei Stunden später startet unser Flug nach Dallas Fort Worth – die Kontrollen bei der Einreise in die USA sind sehr streng. Obwohl wir nur Transitreisende sind und den Flughafen nicht verlassen, werden Fingerabdrücke genommen, wir werden fotografiert, müssen die Schuhe ausziehen und  durch den Scanner laufen.
Gegen 15 Uhr erfolgt der Einlass in die Boeing 767-300 der American Airlines zum Rückflug nach Deutschland – die Sitzreihen in der langgezogenen Maschine sind sehr eng , wir sitzen weit hinten und müssen eine weitere Stunde im Flugzeug ausharren, ehe es startet – im Gepäckraum gibt es Schwierigkeiten mit der Unterbringung von 7 Hunden. Die Klimaanlage des Flugzeuges läuft in dieser Stunde auf vollen Touren und ich habe das Gefühl, zu Eis zu erstarren. Aber auch während des Fluges wird es nicht besser – der Service lässt zu wünschen übrig  und wir sind froh, als wir am nächsten Morgen in Frankfurt am Main angekommen sind.
Außer diesem kleinen Kritikpunkt ist aber das Fazit unserer 14-tägigen Urlaubsreise  nur positiv.

Die Rundreise durch den Kupfercanyon können wir uneingeschränkt weiterempfehlen.
Für den Hotelurlaub auf der Baja California ist es von Vorteil, über gute Englischkenntnisse zu verfügen, da sowohl im Hotel als auch bei Ausflügen eine Verständigung in Deutsch nicht möglich ist. Zeitlich begrenzt kann es ein Badeverbot  wegen zu starker Strömungen im Meer geben, auch darauf muss man sich einstellen.

Wir sind uns auch nach der zweiten Mexico-Reise ganz sicher, dass wir ein weiteres Mal dieses einmalige Land besuchen werden.

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